Die Reggio-Pädagogik ist ein Gesamtkonzept von Ideen und Praxisstrukturen. Diese Pädagogik entstand in den 60er Jahren in der norditalienischen Stadt Reggio Emilia. Reggio Emilia liegt in der Poebene zwischen Bologna und Mailand.

Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg erbauten Frauen und Männer im stark zerstörten Vorort „Villa Cella“, aus den Trümmern einen Kindergarten, um die unversorgten Kinder der Wanderarbeiterrinnen unterzubringen.
Louis Malaguzzi, der spätere Leiter der kommunalen Kindertagestätten, hörte von diesem erstaunlichen Projekt und begann damit, sich in der öffentlichen Kleinkindererziehung zu engagieren.
 

Im Jahre 1963 wurde, unter der Leitung von Loris Malaguzzi, die erste kommunale Einrichtung eröffnet (scuola d´infanzia=“Schule der Kindheit“). Der Begriff „Scuola d´infanzia“ setzt die Betonung auf das Wort „Kleinkind“. Dadurch wird verdeutlicht, dass dies eine Einrichtung speziell für Kinder ist. Mit dieser Einrichtung sollten die Kinder von nun an die Möglichkeit haben, in ihren Ausdrucksweisen unterstützt zu werden, indem sie intellektuell angeregt und in ihrer Wahrnehmung gefördert werden.
 

Allerdings waren die ersten staatlichen Kindergärten nur halblegal, da kommunale Kindergärten nach wie vor gesetzlich untersagt waren. 1968 erließ die italienische Regierung das Gesetz Nr. 444, dass staatliche und kommunale Kindergärten erlaubte.

1971 wurde dann auch die erste kommunale Krippe eröffnet.

Der Besuch der kommunalen Einrichtungen ist seit 1985 kostenpflichtig, da die italienische Regierung in den 70er Jahren ein Sparkonzept entwickelte.
 

Das pädagogische Denken und die Praxis in den Kindertagestätten wurzeln tief in der Tradition und Kultur dieser Stadt.

Zurzeit gibt es in Reggio Emilia 35 reggianische Einrichtungen.

Die Reggio-Pädagogik ist durch Kongresse auf nationaler und internationaler Ebene, Aufstellungen und Veröffentlichungen in der ganzen Welt bekannt.